Kontenmodell einfach erklärt: So bringst du sofort Struktur in deine Finanzen

Du verdienst gutes Geld – aber irgendwie bleibt am Monatsende nie das übrig, was du geplant hast?

Dann ist es Zeit für Struktur! Ein einfaches Kontenmodell kann dir helfen, den Überblick zu behalten, finanziellen Stress zu vermeiden und endlich mit einem guten Gefühl Geld auszugeben. In diesem Artikel zeige ich dir, wie das geht – Schritt für Schritt und alltagstauglich.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein Kontenmodell hilft dir, Ordnung und Übersicht in deine Finanzen zu bringen.
  • Trenne unbedingt berufliche und private Konten: geschätlich nutzt du ein Konto, privat am Besten 3.
  • Das private Kontenmodell besteht aus: Fixkostenkonto, Alltagskonto und Sparkonto
  • Zahle dir ein festes Gehalt vom Geschäftskonto auf dein privates Konto – jeden Monat, gleichbleibend.
  • Wichtig für Vorsorge: Nur wer seine privaten Ausgaben kennt, kann sinnvoll absichern (z. B. BU-Versicherung, Elternzeitplanung).

Was ist ein Kontenmodell?

Ein Kontenmodell ist ein einfaches, aber wirkungsvolles System, mit dem du dein Geld gezielt auf verschiedene Konten verteilst – je nach Verwendungszweck. Statt dass alles auf einem Haufen liegt und du nie genau weißt, wie viel du eigentlich noch ausgeben darfst, bekommt jedes Konto eine klare Aufgabe.

Das Ziel: Du schaffst dir Ordnung, Kontrolle und finanzielle Leichtigkeit.

Ein gutes Kontenmodell schützt dich vor finanziellen Engpässen, und sorgt dafür, dass du nicht über deinem Budget lebst.

Hier erfährst du was ich meinen Kundinnen empfehle und wie ich es auch selbst mache. Da jedes Leben und jedes Business jedoch anders ist, kann es bei dir natürlich kleine Anpassungen geben. Hauptsache du baust dir ein System, was für dich langfristig funktioniert.

Warum du ein Kontenmodell brauchst

Viele Selbstständige verdienen eigentlich genug – und trotzdem fühlt es sich oft so an, als würde das Geld einfach verschwinden. Kein Überblick, ständiges Hin- und Herüberweisen, Unsicherheit beim Ausgeben und am Monatsende bleibt kaum etwas übrig. Kommt dir das bekannt vor?

Genau hier setzt ein Kontenmodell an. Struktur schafft Sicherheit. Wenn du weißt, wofür welches Geld gedacht ist, triffst du bessere Entscheidungen, ohne ständig nachrechnen oder hoffen zu müssen, dass es „schon passt“.

Ein Kontenmodell hilft dir, deine Fixkosten zuverlässig zu bedienen, dir selbst ein regelmäßiges Gehalt auszuzahlen, Rücklagen aufzubauen und gleichzeitig ohne schlechtes Gewissen für dich selbst Geld auszugeben.

Du entkoppelst deine Finanzen vom Zufall – und schaffst ein System, das dich trägt. Gerade als Unternehmerin ist das nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig.

Trennung von beruflich und privat

Ein funktionierendes Kontenmodell beginnt mit einer simplen, aber essenziellen Regel: Trenne beruflich und privat. Immer. Gerade als Unternehmerin brauchst du ein eigenes Geschäftskonto – und zwar ab dem ersten Euro Umsatz. Ohne Ausnahme. Von Vorteil ist es, sich selbst wie die eigene Angestellte zu betrachten. Es gibt pünktlich am 1. des Monats ein gleichbleibendes Gehalt und wenn das am 25. schonwilder aufgebraucht ist, muss man eben in Zukunft etwas sparsamer sein. Natürlich kannst du auch nachverhandeln, ob du dir mehr Gehalt auszahlen kannst, das sollte aber gut überlegt sein.

Dabei ist besonders wichtig, sich wirklich daran zu halten und das Gehalt nicht andauernd anzupassen, je nachdem wie es gerade läuft. So bestrafst du dich nicht, wenn du mal einen schlechten Monat hattest, das führt nämlich zu unnötigem Mental Load. Wenn eine Umsatzflaute auf einmal nicht nur ein Business Problem ist, sondern du auch weißt dass es die nächsten Wochen erstmal nur Nudeln mit Pesto gibt, setzt dich das unnötig unter Druck.

Welche Konten Du brauchst:

1. Geschäftskonto: Deine Business-Basis

Als Unternehmerin ein separates Geschäftskonto zu einzurichten ist unerlässlich. Du kannst es betrachten wie dein Business Kapital. Es sorgt für Ordnung und schafft die Grundlage für

  • saubere Buchhaltung
  • Überblick über Einnahmen und Ausgaben
  • Möglichkeiten, das Business weiter auszubauen

Besonders wichtig ist es, einen Überblick zu haben, wo dein Business gerade steht. Bei getrennten Konten ist es relativ leicht nachzuvollziehen, ob dein Business gerade gut oder schlecht läuft und vorallem warum. Bei zu hohen ausgaben, kann das natürlich auch privater Natur sein und nichts mit deiner Unternehmerischen Planung zutun haben. Gerade bei einer Betriebsprüfung ist es von Vorteil, ein separates Geschäftskonto zu führen, da unter anderem Kontoauszüge gefordert werden können. Bei gemischten Konten kann das schnell unübersichtlich werden und es ist schwerer nachzuweisen, welche Einnahmen und Ausgaben du hattest. Deshalb: Ein eigenes Geschäftskonto ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have.

2. Privatkonten: Drei Konten für Klarheit & Kontrolle

Auch privat bringt ein einfaches System Struktur und Leichtigkeit. Auch wenn du besonders sparsam bist und keine Probleme damit hast, dass dein Geld magischerweise verschwindet, ist es von Vorteil einen genauen Plan zu haben welches Geld wofür gedacht ist, da du so immer weißt, wie viel du ausgeben kannst. Bewährt hat sich ein 3-Kontenmodell. Es gibt leichte Abweichungen, wie man das definiert. So mach ich es:

Fixkostenkonto: Hier landen Miete, Versicherungen, Verträge & Co.
Alltagskonto: Essen, Kleidung, Freizeit, kleine Spontankäufe
Sparkonto: Notfälle, größere Anschaffungen

Genau zu wissen, wie viel man privat ausgibt, ist besonders wichtig wenn es um Absicherung geht. Wenn du planst, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen oder planst Schwanger zu werden, musst du unbedingt wissen, wie viel Geld du monatlich brauchst. Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit 1500€ BU-Rente abschließt und dann merkst, dass dir das gar nicht reicht, ist es leider zu spät. Wenn du deine Schwangerschaft planst und kalkulierst, wie lange du Elternzeit nehmen kannst und dich monatlich um 500€ verrechnest, kann das schnell zu finanziellen Problemen führen.

So funktioniert’s in der Praxis

Ein Kontenmodell klingt vielleicht erstmal theoretisch – aber in der Praxis ist es super einfach umzusetzen. Wichtig ist vor allem eins: Regelmäßigkeit, Klarheit und am besten keine Ausnahmen.

Schritt 1: Du zahlst dir ein Gehalt aus

Jeden Monat überweist du dir von deinem Geschäftskonto ein festes „Gehalt“ auf dein privates Pufferkonto – zum Beispiel am 1. jeden Monats. Das ist dein komplettes Monatsbudget – immer gleich hoch, unabhängig davon, wie gut oder schlecht der Monat im Business war.

Das bringt dir:

  • Planungssicherheit
  • ein besseres Gefühl für deine tatsächlichen Lebenshaltungskosten
  • und die klare Trennung: „Das ist mein Einkommen – nicht mein Umsatz.“

Schritt 2: Du verteilst dein Gehalt auf deine privaten Konten

Vom Pufferkonto leitest du das Geld direkt weiter:

Alltagsausgaben wie Essen, Freizeit oder Kleidung landen auf deinem Alltagskonto. Hier legst du dir einmalig einen festen Betrag fest, den du jeden Monat ausgeben kannst und der wird dann mit einem Dauerauftrag auf das Alltagskonto überwiesen.

Auf deinem Sparkonto sollten immer mindestens 3 Gehälter sein. Wenn das aktuell nicht der Fall ist, überweise einen gewissen Betrag dort hin. Das machst du am Besten direkt am Anfang des Monats und nicht erst am Ende, wenn noch was übrig ist.

Was übrig bleibt, bleibt auf dem Pufferkonto, das nutzt du zum einen für deine Fixkosten wie Miete, Strom oder Versicherungen, sowie für Investments, oder wenn dein Haustier mal zum Tierarzt muss. Es ist immer gut, auf dem Pufferkonto einen gewissen Puffer drauf zu lassen, deswegen heißt das so. Ich nutze das zum Beispiel dafür, meine Arztrechnungen zu zahlen, was ich ja dann von der Krankenkasse wieder zurück bekomme. Wenn auf meinem Alltagskonto aber auf einmal ein paar hundert Euro fehlen und die Krankenkasse 2 Wochen für die Erstattung braucht, könnte es eng werden. Was du auch im Hinterkopf behalten solltest sind Zahlungen, die nur einmal jährlich anstehen, die vergisst man manchmal bei der Fixkostenplanung. Klassiker sind hier jährlich gezahlte KFZ Versicherung oder die KFZ Steuer.

Schritt 3: Nach Bedarf Veränderungen vornehmen

Mit diesem Modell merkst du schnell, wenn du dich verkalkuliert hast oder du eventuell etwas an deinem Ausgabeverhalten ändern solltest. So kannst du ganz gezielt Steuern, entweder durch eine Gehaltserhöhung, eine Gehaltsumverteilung oder eine Ausgabenreduktion.

Fazit

Ein gut durchdachtes Kontenmodell ist der erste Schritt in Richtung finanzieller Freiheit und bewahrt dich vor der ein oder anderen unangenehmen Erfahrung. Du weißt jeden Monat ganz genau, wie viel du für was zur Verfügung hast – ohne ständig alles zu kontrollieren oder Angst zu haben, zu viel auszugeben.

Hi, ich bin Miri
Ich helfe kreativen Unternehmerinnen dabei, endlich einen Haken an ihre Finanzen zu machen.

Ich weiß, wie überwältigend das Thema sein kann. Wenn man das Gefühl hat, es gibt kein vorne und kein hinten.

Wenn die To-dos sich stapeln, alles wichtiger scheint – und Finanzen immer weiter nach hinten rutschen. Bis man gar nicht mehr weiß, wo man eigentlich anfangen soll.
Ich begleite dich 1:1 dabei, endlich Klarheit zu schaffen und einen Haken zu machen an:
Struktur in deinen Finanzen
Steuern und Buchhaltung
Künstlersozialkasse und Krankenversicherung
Absicherung & Versicherungen
Altersvorsorge & Ruhestandsplanun
Vermögensaufbau & Investments

Hier im Blog zeige ich dir, wie du mit Klarheit, Struktur und Leichtigkeit dein Finanzchaos in den Griff bekommst – und dich wieder auf das konzentrieren kannst, was du liebst: dein Business.