Du bist selbstständig, deine Einnahmen sind stabil, du verdienst gut – und irgendwann fragst du dich: Reicht mein Konto eigentlich noch aus für das, was ich da gerade alles mache?
Die Antwort: Kommt drauf an. Aber eins ist sicher: Ein eigenes Geschäftskonto brauchst du – und zwar eins, das zu dir passt.
Ich zeige dir, worauf du achten solltest, welche Fehler du dir sparen kannst und warum ich selbst bei N26 bin – ohne Business-Tarif, aber mit vollem Überblick.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein separates Geschäftskonto ist Pflicht – auch wenn du keine GmbH hast
- Du brauchst kein überteuertes Business-Konto, aber eins mit klaren Funktionen
- Achte darauf, wer wirklich hinter der Bank steht – nicht jede App ist eine echte Bank
- Meine Empfehlung: N26
Warum ein eigenes Geschäftskonto für dich wichtig ist
Wenn du regelmäßig vierstellige Beträge einnimmst und ausgibst, Buchhaltung machst, Rücklagen bildest und auch mal investierst, brauchst du eine saubere Trennung zwischen Privat- und Business-Finanzen – allein schon, um nicht wahnsinnig zu werden. Wie du ein richtig gutes Kontenmodell baust, erfährst du hier.
Und ganz ehrlich: Du willst das irgendwann auch nicht mehr mischen.
Selbst wenn du als Einzelunternehmerin nicht gesetzlich verpflichtet bist, ein offizielles Geschäftskonto zu führen, ist es der absolut sinnvolle Schritt. Nicht zuletzt auch fürs Mindset – du führst ein echtes Business, also behandel es auch so.
Warum du keine überteuerten Geschäftskonten brauchst
Ich bin da selbst mal reingetappt:
Ich hatte ein offiziell ausgewiesenes Geschäftskonto bei einer bekannten Bank. Sah super professionell aus – bis ich irgendwann merkte, dass ich 3 % Gebühren auf jede Kartenzahlung gezahlt habe. Dazu kamen Gebühren pro Überweisung, Kontoführungsgebühren, und und und.
→ Das hat sich richtig summiert – und ich habe viel zu spät verstanden, wie viel Geld ich da eigentlich verliere.
Wichtig zu wissen:
Aus Bankensicht gibt es private Girokonten und Geschäftskonten. Im Prinzip ist das relativ gleich, das Geschäftskonto hat in den meisten Fällen ein paar Besonderheiten, wie zum Beispiel, dass es mehrere Bevollmächtigte haben kann, aber sonst nehmen die sich nicht viel. Außer eben im Preis.
Als Kleinunternehmerin bist du nicht verpflichtet, ein „offizielles Geschäftskonto“ zu führen. Ein separates Girokonto reicht völlig aus – auch wenn es als „Privatkonto“ deklariert ist.
Pflicht besteht nur für juristische Personen wie eine GmbH zum Beispiel. Deshalb mein Tipp: nimm eher ein normales Girokonto, das gibts heutzutage sogar kostenlos.
Achtung bei der Wahl deiner Bank: Wer steckt wirklich dahinter?
Was viele nicht wissen:
Nicht jede „Bank“, die du aus der Werbung kennst, ist wirklich eine Bank. In Deutschland ist es verhältnismäßig schwer eine Banklizenz zu bekommen. Deshalb gibt es viele Marken, die nur die Oberfläche stellen – das eigentliche Konto läuft dann bei einer anderen Bank im Hintergrund. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, aber du solltest wissen, worauf du dich einlässt.
Beispiele:
- Finom, dahinter steckt die Solaris Bank
- Klarna Bank ist tatsächlich eine echte Bank, aber… na ja, Klarna kennt man eher von Ratenkäufen, was bei vielen einen unseriösen Beigeschmack hat
- Postbank, dahinter steckt die Deutsche Bank
Ich selbst hatte mal ein Konto bei der Klarna Bank – sah im ersten Moment harmlos aus, aber irgendwann dachte ich mir: Warum eigentlich? Lieber etwas nutzen, das seriös wirkt und Vertrauen schafft – gerade im Business.
Mein Tipp:
Bevor du ein Konto eröffnest, google den Anbieter + „welche Bank steckt dahinter“. So siehst du sofort, ob es sich um eine echte Bank handelt oder nur um eine Marke. Um eine generelle Unsicherheit der Bank brauchst du dich eher nicht sorgen. Wie gesagt, eine Banklizenz bekommt in Deutschland nicht jeder und es gibt immer eine Einlagensicherung bis 100.000€. Das bedeutet, selbst wenn die Bank pleite geht ist dein Geld nicht weg, sofern du nicht mehr als 100.000€ auf dem Konto hattest.
Was dein Konto können sollte
Worauf du langfristig achten solltest – gerade wenn dein Business größer wird:
- Spaces / Unterkonten mit IBAN
- Daueraufträge, Lastschriften, Echtzeitüberweisungen
- Übersichtliche Gebührenstruktur, keine Gebühren auf Transaktionen
- Karten für unterschiedliche Budgets (z. B. Technik, Reisen, Business-Dinner)
- Schnittstellen zu deiner Buchhaltung (z. B. lexoffice, sevDesk)
Denk an später: Wenn du irgendwann eine GmbH gründest…
Vielleicht läuft dein Business gerade so gut, dass du in 1–2 Jahren über eine GmbH nachdenkst. Dann brauchst du zwingend ein offizielles Geschäftskonto. Besonders praktisch wäre es, wenn deine Bank beides anbietet: privates Konto (was kostenlos oder sehr günstig ist) und ein offizielles Geschäftskonto, was auch für Unternehmen geeignet ist, was du dann einfach umstellen kannst, wenn es soweit ist. Leider ist es so, wenn die Bank ein offizielles Geschäftskonto anbietet, ist alles andere vorher auch verhältnismäßig teuer. Sich also den Bankumzug zu sparen, dafür aber jahrelang hohe Bankgebühren zu zahlen, lohnt sich wahrscheinlich eher nicht.
Das bedeutet: wenn du irgendwann eine GmbH oder Ähnliches gründen willst, musst du eben nochmal umziehen.
Meine persönliche Empfehlung: N26 – ganz ohne Freelancer-Tarif
Ich selbst nutze N26 – aber nicht den „Freelancer“-Tarif, sondern ganz einfach das normale kostenlose Konto. Und ehrlich: Das reicht vollkommen aus.
Vorteile von N26:
- Kostenloses Girokonto inkl. Karte und App
- Intuitive App & moderne Optik
- Echtzeit-Benachrichtigungen bei Zahlungseingängen
- Bis zu 10 Spaces (Unterkonten) mit eigener IBAN & optionaler Karte – wenn du den Smart-Tarif für 4,90 €/Monat nutzt
- Spaces direkt mit Karte verknüpfbar → perfekt für digitales Umschlag-Budgetieren
Fazit
Wenn du als Einzelunternehmerin schon ein laufendes Business hast und regelmäßig verdienst, brauchst du ein Konto, das:
- dir Klarheit in deinen Finanzen gibt
- keine unnötigen Fixkosten produziert
- mit deinem Business mitwachsen kann
- und dich nicht mit Gebühren abzockt
N26 ist dafür eine tolle Lösung: modern, schlank, zuverlässig.
Wenn du später auf GmbH umstellen willst, kannst du dann immer noch zu einem Anbieter wie Qonto wechseln – mit einem klaren Plan.
Trenn deine Finanzen sauber. Denk einen Schritt weiter. Und such dir ein Konto, das für dich arbeitet – nicht gegen dich.