Kennst du das Gefühl, dass das Geld einfach so „weg“ ist – obwohl du dir doch vorgenommen hattest, diesen Monat sparsam zu leben? Du weißt am Ende des Monats nicht mehr genau, wo dein Geld geblieben ist? Willkommen im Club – und willkommen bei der Lösung: die Umschlagmethode.
Früher wurde das mit echten Umschlägen gemacht – heute geht das wunderbar digital mit Unterkonten oder Spaces. Und das Beste: Es funktioniert sowohl für deine privaten Finanzen als auch im Business.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Umschlagmethode hilft dir, bewusst und strukturiert mit deinem Geld umzugehen
- Du legst für jeden Bereich ein Budget fest – z. B. Kleidung, Essen, Urlaub oder Business-Investitionen
- Mit Unterkonten (Spaces) oder physisch mit Bargeld kannst du die Methode ganz leicht anwenden
- Was übrig bleibt, nimmst du mit in den nächsten Monat – nichts verfällt, nichts wird „vergessen“
- Funktioniert privat und geschäftlich, z. B. für Investitionen oder Fortbildungen
Was ist die Umschlagmethode?
Die Grundidee ist simpel: Für jede Ausgabe-Kategorie gibt es ein eigenes Budget. Früher wurde dafür tatsächlich Bargeld in Umschläge gesteckt – z. B. 200 € für Lebensmittel, 100 € für Kleidung. Wenn das Geld aus dem Umschlag leer war, war Schluss mit Ausgeben. Wenn am Ende des Monats noch etwas übrig ist, wird es in den nächsten Monat übertragen und idealerweise wird es sauber dokumentiert, damit ggf. Anpassungen gemacht werden können.
Heute kannst du das mit digitalen Unterkonten nachbilden:
- Ein Konto für Urlaub, eins für Kleidung, eins für Freizeit etc.
- Was übrig bleibt, bleibt einfach im Space – bis du es brauchst.
- Du kannst eigene Karten mit den Konten verknüpfen
Vorteile der Umschlagmethode
Gibt es bei dir auch diese Zeit im Jahr, wo irgendwie jeder Geburtstag hat und auch noch Weihnachten und Ostern auf einmal stattfinden? Bei mir ist es tatsächlich November bis Januar. Vier meiner engsten Familienmitglieder haben Geburtstag, es ist Weihnachten und mein Geburtstag ist auch noch. Das ist jedes mal finanzielle Ausnahmesituation. Mit der Umschlagmethode kannst du solche Dinge ganz entspannt auf das ganze Jahr verteilen, beispielsweise jeden Monat 50€ für Geschenke auf ein Unterkonto packen und so baut man sich automatisch einen kleinen Puffer auf, da ja meist nicht jeden Monat irgendwer Geburtstag hat. Genau das gleiche gilt für Urlaub. Gerade große Urlaube können finanziell echt eine Belastung sein, gerade wenn man alles auf einmal bucht. Auch hier kann man einen gewissen Betrag jeden Monat beiseite legen, um davon den Urlaub zu zahlen.
Besonders wichtig ist das Budgetieren selbst, was dir hilft einen Überblick über deine Ausgaben zu bekommen. Wenn du merkst, dass du mit einem Monatsbudget von 500€ für Lebensmittel nicht hinkommst, wäre es vielleicht an der Zeit das mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Gerade wenn man ein Konto für alles hat, ist es sehr schwer zu unterscheiden, ob „knapp bei Kasse“ sein daher kommt, dass du mindestens zwei mal die Woche mit deinen Mädels was trinken gehst oder eher daher dass du beim Einkaufen nie auf den Preis schaust und immer das mitnimmst was grad gut aussieht. Gerade wenn du schonmal im Dispo warst oder sogar gerade drin bist, kann dir die Umschlagmethode helfen, dich dauerhaft ganz weit fern davon zu halten.
Die Methode im Alltag
Privat Budgetieren
Statt alles vom Girokonto zu bezahlen, leg dir klare Budgets mit festen Konten an. Hier ein paar Beispiele, wo es sich lohnt Unterkonten anzulegen:
- Lebensmittel
- Urlaub
- Geschenke und besondere Anlässe
- Freizeit und Spaß
- Kleidung und Accessoires
Tipp:
Wenn du mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammenlebst und ihr euch Ausgaben teilt, könnt ihr bei manchen Banken auch einen geteilten Space nutzen. Meine Persönliche Empfehlung dafür ist Revolut, da geht das ganz unkompliziert.
Budgetieren im Business
Auch im Business ist es Gold wert, mit Budgets zu arbeiten. So kannst du gut abschätzen, was gerade im Budget liegt und was nicht. Es kann manchmal schwierig sein zu entscheiden, ob man sich einen neuen Laptop kaufen kann für 1500€, wenn man die letzten Monate guten Umsatz gemacht hat.
Beispiele für Business-Spaces oder Budgets:
- Neue Technik (Arbeitshandy, Laptop, neue Kamera)
- Weiterbildungen/Coachings
- Neue Software (Abos für Canva, CRMs, oder Lizenzen für Photoshop)
- Events (Netzwerkevents, Retreats, Fachveranstaltungen)
Nicht zu vergessen sind hier deine Steuerrücklagen. Die solltest du immer direkt beiseite legen.
Bargeld statt Banking-App? Die Umschlagmethode zum Anfassen
Gerade für Frauen, die kein so gutes Gefühl für Geld haben oder digitale Zahlen schwer greifen können, kann die klassische Umschlagmethode mit echtem Bargeld ein echter Gamechanger sein.
Denn: Einen 100 €-Schein in der Hand zu halten ist etwas völlig anderes, als einen Kontostand mit 100 € zu sehen.
- Du fühlst dein Geld wirklich
- Du entwickelst ein besseres Gefühl für Ausgaben
- Du siehst genau, was du schon ausgegeben hast – und was noch übrig ist
Dafür gibt es mittlerweile total schöne Planer und Cash-Stuffing-Systeme – mit kleinen Hüllen, Aufklebern und Kategorien. Das macht Budgetieren sogar ein bisschen spaßig.
Nachteile der Bargeld-Methode
- In Großstädten wie Berlin wird es immer schwieriger, überall bar zu zahlen
- Wenn du Bargeld verlierst, ist es weg – keine Rückbuchung möglich
- Keine automatisierte Übersicht wie bei Apps oder Banking-Tools
Die perfekte Lösung: Mix aus Konto & Bargeld
Du musst dich nicht entscheiden – du kannst beides kombinieren! Gerade bei Ausgaben für Spaß und Freizeit kommt es ja mal vor, dass man nicht mit Karte zahlen kann. Beispielsweise am Wochenende den Clubeintritt oder den Döner danach. Hierfür kannst du am Anfang des Monats beispielsweise 100€ von deinem Unterkonto abheben und kannst den Rest drauf lassen für alles, was du mit Karte zahlen kannst. Wichtig nur, dass du genau weißt, welche 100€ das sind, also für welches Budget die gedacht waren, damit sich möglichst wenig vermischt.
So funktioniert’s in der Praxis
- Lege Kategorien fest, in denen du oft zu viel ausgibst oder gerne mehr Überblick hättest
- Bestimme ein monatliches Budget pro Kategorie
- Erstelle digitale Umschläge (z. B. bei Revolut, N26, Kontist o. ä.) oder verwalte es mit einem Cash Planer
- Nutze Daueraufträge oder automatische Verteilungen
- Behalte die Übersicht – was drin ist, darf ausgegeben werden. Mehr nicht.
- Was übrig bleibt, bleibt drin – für den nächsten Monat oder als Puffer
- Budgets nach Bedarf anpassen wenn du merkst, etwas haut nicht hin
Fazit
Ob digital mit Spaces oder klassisch mit Bargeld – die Umschlagmethode hilft dir, endlich Kontrolle, Übersicht und ein gutes Gefühl beim Geldausgeben zu entwickeln.
Mach’s so, wie es zu dir passt:
- Digital mit Apps wie Revolut, N26 oder Kontist
- Physisch mit Planer und Umschlägen
- Oder als liebevoll durchdachter Mix aus beidem
Das Ziel: Ein Finanzsystem, das dich stärkt, statt dich zu stressen.